Low-Carb-Diäten sind schlecht für Herz und Gefäße?
Low Carb Diäten sind seit etlichen Jahren für viele die Lösung um abzunehmen. Dieser Begriff stammt aus dem Englischen und ist die Abkürzung für low carbohydrate. Das bedeutet, möglichst wenige Kohlenhydrate mit der Nahrung aufzunehmen. Das Ziel ist es, durch eine Kohlenhydratreduktion den Fettabbau im Körper zu maximieren und die Muskulatur durch proteinreiche Ernährung aufrechtzuerhalten.
Ein fantastischer Plan, wird doch der gefürchtete Hunger – wie er bei anderen Gewichtsreduktionen auftritt – größtenteils umgangen.
Bedenklich ist jedoch, dass Fachleute immer wieder von dieser Form der Diät abraten.
Der Ernährungsplan wird oft zu einseitig gehalten, so die Kritik. Zusätzlich erhöhe der hohe Anteil an tierischen Proteinen und Fetten unter anderem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie für Krebs. Auch die oftmals angepriesene Normalisierung von Stoffwechselprozessen wird kontrovers diskutiert. Möglicherweise werden sogar die Nieren zusätzlich belastet.
Eine aktuelle Studie, welche beim diesjährigen Kongress des American College of Cardiology vorgestellt wurde, unterstreicht diese Hypothesen.
In einer Beobachtungszeit von über zehn Jahren erlitten 4,3% der Teilnehmer mit normaler Ernährung sowie 9,8% derjenigen mit kohlenhydratarmer und fettreicher Ernährung atherosklerotische Komplikationen. Selbst nach einer Berücksichtigung von Diabetes und Übergewicht war das Risiko doppelt so hoch.
Zu beachten ist jedoch auch bei dieser Untersuchung, dass es sich um eine Beobachtungsstudie handelt. Somit kann diese Arbeit nur einen statistischen Zusammenhang zwischen der Ernährung und einem erhöhten Risiko für schwere kardiale Ereignisse aufzeigen.
Zusammenfassend dürfte die alte „Regel“ nach wie vor Gültigkeit haben: Eine ausgewogene Kalorienreduktion in Kombination mit regelmäßiger körperlicher Betätigung ist wahrscheinlich immer noch die beste Diätform.
Literatur: