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Demenz Erkrankungen: Helfen Diäten?

16. Dezember 2023

DDr. André Farkouh

Demenz Erkrankungen: Helfen Diäten?

Parallel zur steigenden Lebenserwartung wächst leider auch die Häufigkeit altersbedingter Demenzerkrankungen. Zu den bekanntesten demenziellen Erkrankungen zählen Alzheimer und Demenzsymptome, die im Zusammenhang mit der Parkinson-Krankheit auftreten.

Wir gehen heutzutage davon aus, dass in der Altersklasse zwischen 60 und 70 Jahren etwa 1 Prozent der Bevölkerung demenzielle Defizite aufweist. In der Altersgruppe zwischen 70 und 80 Jahren liegt dieser Wert bei etwa 5 Prozent und steigt bei den über 80-jährigen auf einen Anteil von über 10 Prozent an.

Obwohl weltweit die Forschung zur Identifizierung wirksamer Medikamente auf Hochtouren läuft, sind durchschlagende Erfolge bis heute leider ausgeblieben.

Immer wieder wird auch die Ernährung mit ins Spiel gebracht. Erkenntnisse aus Beobachtungsstudien deuten darauf hin, dass bestimmte Nahrungsmittel möglicherweise schützende Vorteile gegen kognitiven Verfall bieten. Daten aus klinischen Studien sind jedoch begrenzt.

Die sogenannte Mittelmeer-DASH-Intervention, besser bekannt als MIND-Diät, eine Mischung aus der Mittelmeerdiät und der DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension), wird mit einem verringerten Demenzrisiko assoziiert. Aktuell wurde diese Diät Form in einer größeren klinischen Studie (ClinicalTrials.gov number, NCT02817074) bewertet.

Leider waren die Ergebnisse nicht so erbauend. Bei den kognitiv unbeeinträchtigten Teilnehmern (mit Demenz in der Familienanamnese) unterschieden sich die Veränderungen der Kognition und der MRT-Ergebnisse des Gehirns nicht signifikant zwischen denen, die die MIND-Diät befolgten, und denen, die eine Kontrolldiät mit leichter Kalorieneinschränkung befolgten.

Kurz zusammengefasst: Es gibt leider keine Lebensmittel, mit denen wir das Alzheimer-Risiko einfach wegessen können.

Erwähnenswert erscheint jedoch auch eine Einschätzung auf DocCheck:

Bei der Beurteilung dieser klinischen Arbeit, sollten auch die besonderen Studienbedingungen berücksichtigt werden.

Die Studienendpunkte, das sind die Kriterien, mit denen die Zielerreichung einer klinischen Studie gemessen werden, umfassten ausschließlich Veränderungen mit direkter Verbindung zur Demenzpathologie, so dass andere positive Effekte – wie beispielsweise der Fettstoffwechsel oder Blutdruck – nicht berücksichtigt werden konnten.

Da diese Einflüsse aber bei der Entstehung von demenziellen Erkrankungen ebenfalls eine wichtige Rolle spielen, könnte diese Diät Form dennoch mit gewissen „indirekten“ positiven Effekten auf die kognitive Leistungsfähigkeit verbunden sein.

 

Literatur:

Barnes LL et al. N Engl J Med. 2023 Aug 17;389(7):602-611.

https://www.doccheck.com/de/detail/articles/46169-mind-diaet-nicht-signifikanter-als-pommes?

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