Defibrillator in der Apotheke zum Schutzengel
Am 19. September 2015 fand in der Apotheke zum Schutzengel die Kick-Off-Veranstaltung zu einem wichtigen Projekt statt: In den kommenden drei Jahren sollen insgesamt 30 Apotheken in Österreich mit Laien-Defibrillatoren ausgestattet werden.
Mehr als 12.000 Österreicher/innen sterben jedes Jahr am plötzlichen Herztod. Bei Notfällen wie einem plötzlichen Herzstillstand zählt jede Sekunde, denn die Überlebenswahrscheinlichkeit nimmt pro Minute um zehn Prozent ab. Umso rascher ein Ersthelfer das behandlungsfreie Intervall bis zum Eintreffen der Rettung beendet und mit der Herzdruckmassage beginnt, umso größer sind die Chancen des Betroffenen.
Trotz des gut ausgebauten Rettungs- und Notarztdienstes vergehen in Österreich häufig entscheidende Minuten, bis professionelle Hilfe eintrifft. Das führt dazu, dass derzeit nur etwa elf Prozent der Betroffenen einen plötzlichen Herzstillstand überleben. Viele dieser Todesfälle könnten aber durch rasches Eingreifen von Ersthelfern verhindert werden.
„Man kann nichts falsch machen…“
„Man kann bei der Herzdruckmassage und mit einem Defi nichts falsch machen. Nur Nichtstun ist falsch!“, sagte der Wiener Landtagspräsident und Präsident des Vereines PULS (Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes) Prof. Harry Kopietz anlässlich der Auftaktveranstaltung in der Apotheke zum Schutzengel. Auf ganz Österreich hochgerechnet könnten pro Jahr 1000 Leben zusätzlich gerettet werden, wenn Ersthelfer beherzt handeln und bei einem plötzlichen Herzstillstand aktiv eingreifen würden.
Die Österreichische Apothekerkammer hat sich nun dazu entschlossen, innerhalb von drei Jahren insgesamt 30 Apotheken mit Laien-Defibrillatoren auszustatten. Der erste dieser Defibrillatoren wurde in der Apotheke zum Schutzengel platziert, wobei die Kosten für den hier installierten Defibrillator von der Apotheke selbst übernommen wurden.
Tritt bei einem Kunden oder bei einem Passanten im Umkreis der Apotheke ein Herznotfall ein, so kann mit dem Defibrillator aus der Apotheke zum Schutzengel rasch erste Hilfe geleistet und möglicher Weise ein Leben gerettet werden.
Die Experten von PULS werden in Zusammenarbeit mit der Apothekerkammer die „weißen Flecken“ auf der Defi-Landkarte ermitteln und gezielt infrage kommende Apotheken kontaktieren. Jeweils zwei Defis aus dem Zehner-Jahreskontingent sind für Wiener Apotheken vorgesehen.
Was ist im Notfall zu tun?
Herzstillstand – rufen – drücken – schocken
Wenn ein Mensch keine Reaktion und keine normale Atmung hat, liegt ein Herzstillstand vor. Durch schnelles Handeln können Sie ein Leben retten:
- Rufen: Rufen Sie den Notruf 144.
- Drücken: Legen Sie Ihre Hände übereinander und drücken Sie kräftig und schnell in die Mitte des Brustkorbs: mindestens 100 Mal pro Minute.
- Schocken: Falls ein Defibrillator vorhanden ist, schalten Sie diesen ein und befolgen Sie die Anweisungen.
Kommunale Nachrichtenagentur der Stadt Wien:
Rathauskorrespondenz vom 16.09.2015