Als erstes kratzt der Hals
Vor allem im Winter leiden viele Menschen unter Halsschmerzen. Das lästige Kratzen im Hals, die unangenehmen Schmerzen beim Schlucken können Vorboten einer Erkältung sein. Manchmal stecken dahinter aber auch andere Krankheiten.
Wenn es draußen stürmt, regnet und schneit und die Temperaturen ins Bodenlose sinken, erweist sich bei vielen Menschen der Hals als Schwachstelle. Die kalte Luft draußen, die trockene Atmosphäre drinnen machen Hals und Rachen zu schaffen. Fängt man sich dann auch noch einen Virus ein, so kommt es häufig zu einer Entzündung, die aber in den meisten Fällen harmlos ist und innerhalb von wenigen Tagen wieder abklingt.
Auch Sodbrennen führt zu Halsweh
Halten die Halsschmerzen länger an, können ernstzunehmende Ursachen vorliegen. Halsschmerzen können nämlich auch durch Allergien oder durch Reflux-Erkrankungen (Sodbrennen) ausgelöst werden.
Bei Menschen, die unter Sodbrennen leiden, schließt der Muskel zwischen Magen und Speiseröhre nicht richtig, sodass der Mageninhalt zurück in die Speiseröhre gelangt. Steigt der Mageninhalt so weit hoch, bis er im Rachenraum anlangt, sprechen Mediziner von einem laryngopharyngealen Reflux. Häufig treten hierbei neben Halsschmerzen weitere Symptome wie Räusperzwang, Verschleimung im Rachen, Hustenreiz, wiederkehrende Heiserkeit sowie ein Kloß- oder Engegefühl im Rachen hinzu. Wenn Sie unter solchen Symptomen leiden, sollten Sie zur Abklärung unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Sind die Mandeln entzündet?
Vor allem Kinder leiden häufig unter einer Mandelentzündung (Angina tonsillaris), die meistens durch Viren, bisweilen aber auch durch Bakterien verursacht wird. Beide Erreger sind unsichtbar und in ihrer Gefährlichkeit nicht zu unterschätzen. Besonders bedrohlich sind Bakterien aus der Familie der Streptokokken, die bei den meist kleinen Patienten heftige Halsschmerzen auslösen. Typisch für eine Streptokokken-Infektion sind die folgenden Merkmale:
- Sehr plötzliches Auftreten der Erkrankung
- Schluckbeschwerden
- Häufig hohes Fieber
- Deutlich gestörtes Allgemeinbefinden
Zusätzlich können Lymphknoten-Schwellungen im Halsbereich auftreten. Eine von Streptokokken ausgelöste Angina kann zu Spätkomplikationen an Herz und Nieren führen. Deshalb muss die Erkrankung mit Antibiotika behandelt werden.
Treten die oben beschriebenen Symptome auf, sollte rasch ein Arzt, vorzugsweise ein Facharzt für Hals-, Nasen und Ohrenerkrankungen, aufgesucht werden.
Halsschmerzen lindern
Je schneller man beim ersten Kratzen im Hals mit einer lokalen Behandlung beginnt, umso besser kann man die Entzündung bekämpfen. Erleichterung verschafft viel Feuchtigkeit, beispielsweise in Form von Inhalationen. Kräutertees mit Salbei, Eibisch oder Käsepappel befeuchten den rauen Hals und lindern dank wertvoller Pflanzenstoffe die Symptome. Viele Patienten schwören zudem auf Lutschtabletten und bewährte Gurgel-Lösungen.
Präparate zur Linderung von Halsschmerzen entfalten ihre Wirkung auf der Oberfläche der Schleimhäute. Die Inhaltsstoffe können dabei entweder betäubend (lokalanästhetisch), entzündungshemmend, desinfizierend oder schleimhautschützend wirken.
Je nach Ausprägung der Krankheit kann man lutschen, gurgeln, inhalieren oder die Symptome mit Sprays bekämpfen:
- Lutschtabletten sollten in der Wangentasche deponiert werden und langsam gelutscht werden. Dadurch kann sich der Wirkstoff über einen längeren Zeitraum gut auf den Schleimhäuten verteilen.
- Bei Gurgellösungen beschränkt sich die Wirkung vor allem auf den Mundraum. Die Lösung sollte hierbei 30 bis 60 Sekunden lang im Mund bewegt werden. Danach nicht nachspülen oder Zähne putzen.
- Halssprays wirken im Mund- und Rachenraum. Tipp: Den Spray bei angehaltenem Atem anwenden.
- Inhalationen eignen sich besonders gut, wenn das Halsweh von einem Schnupfen begleitet wird. Als Basisversion reicht eine Kochsalzlösung, man kann dem heißen Wasser aber auch verschiedene ätherische Öle, wie beispielsweise Eukalyptusöl oder Fichtennadelöl, beifügen. Besonders komfortabel ist das Inhalieren mit Inhalationsgeräten, in denen die Inhalationslösung zu feinen Tropfen vernebelt wird.