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Welt-Zöliakie-Tag am 16. Mai

15. Mai 2025

DDr. André Farkouh

Welt-Zöliakie-Tag am 16. Mai

Zöliakie tritt weltweit bei etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung auf. Um eine frühe Diagnose zu ermöglichen und unnötiges Leiden zu vermeiden, ist es wichtig, das öffentliche Bewusstsein für Zöliakie zu schärfen. Diese chronische Erkrankung ist ausschließlich durch eine glutenfreie Ernährung behandelbar.

 

Zöliakie ist eine chronische Erkrankung, die weit über den Darm hinausgeht und verschiedene Organsysteme betreffen kann. Aus diesem Grund wird sie heute als Systemerkrankung bezeichnet. Sie beruht auf einer lebenslangen autoimmunen Reaktion gegen Gluten, ein Klebereiweiß, das vor allem in Weizen, Dinkel, Roggen und Gerste vorkommt. Ausschlaggebend ist dabei eine genetische Veranlagung – nur wer bestimmte genetische Merkmale trägt, kann Zöliakie entwickeln. Aber auch Umweltfaktoren, Stress und Infektionen scheinen die Unverträglichkeit von Gluten zu begünstigen.

Im Krankheitsverlauf bildet der Körper Antikörper gegen Bestandteile des Glutens, insbesondere gegen Gliadin, eine Unterfraktion des Glutens. Gleichzeitig kommt es zu entzündlichen Veränderungen der Darmschleimhaut. Diese führen zu einem Rückgang der Darmzotten, also der feinen Falten im Dünndarm, die für die Nährstoffaufnahme entscheidend sind. Infolge der geschädigten Schleimhaut kann der Körper wichtige Nährstoffe schlechter aufnehmen, was zu Nährstoffmängeln und damit verbundenen Beschwerden führt.

Die Ausprägung der Zöliakie kann individuell stark variieren – sowohl in Bezug auf die genetischen Merkmale, die Antikörperbildung als auch den Grad der Schleimhautschädigung.

Auffallend ist bei dieser Erkrankung, dass ungefähr 80 Prozent der Betroffenen keine Symptome entwickeln. Bei ihnen wird die Erkrankung dann häufig nicht erkannt. Die übrigen betroffenen zeigen Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall, Gewichtsverlust sowie Müdigkeit. Frauen können auch Menstruationsstörungen, Depressionen und Migräne bekommen.

Bei gesunden Menschen wird die Nahrung im Dünndarm in ihre Bestandteile zerlegt und über die Schleimhaut ins Blut aufgenommen. Dafür sorgt die große Oberfläche der Darmzotten. Bei Zöliakiebetroffenen jedoch zerstört die Reaktion auf Gluten diese Zotten – die Oberfläche des Dünndarms schrumpft, was die Aufnahme lebenswichtiger Nährstoffe erheblich beeinträchtigt.

Ein Teil der Symptome lässt sich durch diese Nährstoffdefizite erklären. Andere Beschwerden entstehen vermutlich durch Entzündungsprozesse außerhalb des Darms, deren genaue Ursachen noch nicht vollständig verstanden sind.

Der Welt-Zöliakie-Tag (engl. World Celiac Day) ist ein jährlich stattfindender Aktionstag, der das Ziel verfolgt, das öffentliche Bewusstsein für Zöliakie zu stärken und über die Hintergründe dieser Autoimmunerkrankung zu informieren. Zur korrekten Diagnosestellung wird eine fachärztliche Begutachtung dringend empfohlen!

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